Mit unserer Entlassplattform Caseform bieten wir eine zentrale Schnittstelle zwischen Krankenhäusern und nachgelagerten Leistungserbringern. Aufgrund dieser Vermittlerrolle erhalten wir wertvolle Einblicke von verschiedensten Gesundheitsakteuren. Diese vielfältigen Perspektiven möchten wir mit Ihnen teilen und den involvierten Akteuren eine Bühne bieten. Unter dem Namen „Stimmen aus dem Versorgernetzwerk“ erhalten Sie regelmäßige Stimmungsbilder aus unserem Netzwerk.

In der neuen Ausgabe führen wir ein Gespräch mit Christine Becker, Beraterin für Kommunen zur Gesundheitsversorgung bei SalutoConsult.

1. Was sind die drei größten Herausforderungen in meinem Alltagsgeschäft?

1. Rechtliche und finanzielle Hürden für Kommunen
Kommunen wollen ihren Teil zur Gesundheitsversorgung beitragen, müssen dazu aber die finanziellen Mittel erhalten. Besser als herkömmliche
Förderprogramme wäre eine pauschale dauerhafte Finanzierungsquelle für diese neue Aufgabe.

2. Notwendigkeit klarer Begrifflichkeiten
Für ein besseres Verständnis und die lösungsorientierte Zusammenarbeit müssen Begriffe eindeutiger von allen Akteuren verwendet werden.

3. Bessere Zusammenarbeit mit der SGB V-Welt
Krankenkassen sollten offener mit Kommunen kooperieren, da diese demokratisch legitimiert und im direkten Austausch mit der Bevölkerung stehen. Es braucht den Aufbau gegenseitigen Vertrauens durch Transparenz hinsichtlich der Interessen.

2. Welche Verbesserungen wünsche ich mir für die Zukunft in meinem Tätigkeitsfeld?

Kommunalpolitik möchte den Krankenversicherungen, den Krankenhausgesellschaften, den Landesgesundheitsministerien und den Krankenkassen keinesfalls die Arbeit wegnehmen oder sich in deren Kernaufgaben einmischen. Aber die Bevölkerung in den Kommunen merkt doch längst, dass diese Institutionen allein den Anforderungen nicht ausreichend gerecht werden.
Das sorgt auch zunehmend für Misstrauen und Verunsicherung gegenüber unserem Sozialsystem und der „großen Politik“. Ich wünsche mir daher, dass die Kommunen – und zwar durchaus auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden – mehr Spielräume bekommen, um die derzeit noch als „freiwillige Leistungen“ deklarierten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit den Organen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen auch wirklich nutzen zu können und um die Möglichkeiten des SGB V für die Kommunen auch kommunalrechtlich integrieren zu können. Kommunen müssen als Mitgestalter der Gesundheitsversorgung ertüchtigt werden. Dazu benötigen sie die Unterstützung durch ihre Landesregierungen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Krankenkassen. Auch die „Versorgungsforschung“ muss sich breiter aufstellen und sich stärker als „integrierte kooperative Sozialplanung“ verstehen. „Wirkungsmessung“ muss auch die Veränderungen in der Wahrnehmung der Bevölkerung einbeziehen.

3. Was wünsche ich mir für das Gesundheitswesen?

Um Innovationen zu fördern, sollten die Spielräume für Experimentierklauseln und Reallabore konsequent genutzt werden. Ein stärkerer Fokus auf soziale
Innovationen und Gemeinwohlorientierung ist nötig, insbesondere bei der Verwendung öffentlicher Gelder und bei Vergabeverfahren.
Das ärztliche Monopol sollte auf notwendige Bereiche wie Diagnostik begrenzt werden, während andere Gesundheitsberufe mehr Eigenständigkeit erhalten. Eine gerechtere Verteilung finanzieller Ressourcen ist notwendig, insbesondere für Berufsgruppen in der Lotsen- und Versorgungskoordination – mit Priorität für ambulant vor stationär und digitale Unterstützung.
Kommunen, Schulen und Vereine sollten verbindliche Verträge mit Krankenkassen für Prävention und Gesundheitsförderung abschließen. Angesichts der Finanzlage müssen mehr Synergien durch Kooperationen und „collective impact“ geschaffen werden.
Schließlich sollten Sozialdaten gemäß SGB X, § 75, Abs. 1, Satz 2 auch von Behörden genutzt werden, beispielsweise zur integrierten kooperativen
Sozialplanung der Kommunen (meist Landkreise).

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