Mit unserer Entlassplattform Caseform bieten wir eine zentrale Schnittstelle zwischen Krankenhäusern und nachgelagerten Leistungserbringern. Aufgrund dieser Vermittlerrolle erhalten wir wertvolle Einblicke von verschiedensten Gesundheitsakteuren. Diese vielfältigen Perspektiven möchten wir mit Ihnen teilen und den involvierten Akteuren eine Bühne bieten. Unter dem Namen „Stimmen aus dem Versorgernetzwerk“ erhalten Sie regelmäßige Stimmungsbilder aus unserem Netzwerk.

In der neuen Ausgabe führen wir ein Gespräch mit Jennifer Höfer und Jennifer Röhler, Pflegeberaterinnen an der Valent Cura.

1. Was sind die drei größten Herausforderungen in meinem Alltagsgeschäft?

Um im Berufsalltag handlungsfahig zu bleiben und professionell agieren zu konnen, sind zahlreiche Behorden, lnstitutionen und Dienstleister involviert.
Dies geht mit einer Vielzahl an Formularen, Anforderungen und Kommunikationswegen einher -was einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand neben den eigentlichen Aufgaben bedeutet. Gleichzeitig haben sich sowohl die Lebenssituationen pfiegebedurftiger Menschen als ouch deren Erwartungen in den letzten Jahren stark verandert -und dieser Wandel halt weiter an. Es erfordert ein hohes MaB an Empathie und Sensibilitat, um die lndividualitat jedes Einzelnen zu erkennen und wertzuschatzen. Die Versorgungsangebote mussen daher fiexibel und passgenau gestaltet sein, um denjeweiligen Bedurfnissen und Wunschen gerecht zu werden. Denn kein Mensch entspricht einem vorgefertigten Schema.

2. Welche Verbesserungen wünsche ich mir für die Zukunft in meinem Tätigkeitsfeld?

In unserem Arbeitsfeld der Pfiegeberatung sehen wir groBes Potenzial fur Verbesserungen, die sowohl die Qualitat der Beratung als ouch die Effizienz im organisatorischen Ablauf deutlich steigern konnten.
Ein wichtiger Aspekt ist die intensivere Kooperation mit den Pfiegekassen. Eine engere Zusammenarbeit wurde nicht nur den lnformationsfiuss verbessern, sondern auch dazu beitragen, doss Prozesse trans pa renter und fur die Ratsuchenden verstandlicher werden. Ein starkeres, gut vernetztes System aus Beratungsstellen, Kossen, Leistungserbringern und weiteren Akteuren konnte die Versorgungssituation erheblich vereinfachen und verbessern. Ein weiterer zentraler Pun kt ist der Abbau burokratischer Hurden. Aktuell ist der Aufwand durch zahlreiche Antrage bei verschiedenen Anbietern sowie lange Bearbeitungszeiten oft eine zusatzliche Belastung -sowohl fur Pfiegebedurftige und Angehorige als auch fur Fachkrdfte. Hier wunschen wir uns mehr Digitalisierung und eine bessere Verknupfung der beteiligten Organisationseinheiten, um Ablaufe zu vereinfachen und schneller zu gestalten. Digitale Schnittstellen konnten helfen, Doppelstrukturen zu vermeiden und relevante lnformationen effizienter bereitzustellen. lnsgesamt wunschen wir uns eine Pfiegeberatung, die starker vernetzt, digital unterstutzt und weniger von burokratischen Hurden gepragt ist -zugunsten der Menschen, die unsere Unterstutzung benotigen.

3. Was wünsche ich mir für das Gesundheitswesen?

Fur die Zukunft des Gesundheitswesens wunschen wir uns vor allem mehr Zielgerichtetheit und Gerechtigkeit in der Versorgung. Anstelle des bisherigen GieBkannen-Prinzips, bei dem Leistungen oft pauschal verteilt werden, sollte der Fokus starker darauf liegen, Ressourcen gezielt dort einzusetzen, wo sie tatsochlich gebraucht werden. Das bedeutet: Bedarfsgerechte Unterstutzung fur die Menschen, die am meisten darauf angewiesen sind.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die bessere Zugonglichkeit von Leistungen. Viel zu oft scheitert die lnanspruchnahme notwendiger Hilfe an komplexen Antragsverfahren, unklaren Zustondigkeiten oder mangelnder Transparenz. Ein niedrigschwelliger Zugang zu Gesundheits- und Pflegeleistungen – unabhongig von Bildungsstand, Wohnort oder sozialer Lage – sollte selbstverstandlich sein. Besonders am Herzen liegt uns auch die Starkung pflegender Angehoriger. Sie leisten tagtoglich einen unschotzbaren Beitrag zur Versorgung pflegebedurftiger Menschen – oft unter hoher korperlicher und emotionaler Belastung. Diese Menschen brauchen mehr Anerkennung, bessere Entlastungsangebote und gezielte finanzielle sowie psychosoziale Unterstutzung. lnsgesamt wunschen wir uns ein Gesundheitswesen, das noher an den Bedurfnissen der Menschen orientiert ist, flexibel auf Veronderungen reagieren kann und insbesondere ouch diejenigen storkt, die bis her oft ubersehen werden.

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